Es gibt Menschen, die eine Meinung zu Dingen haben, die sie nicht mitbestimmen sollten. Sogar zu so etwas Persönlichem, wie dem Stillen eines Babys. Mütter erzählen von ihren Erlebnissen.
Wenn es um das Thema Stillen geht, machen Frauen ganz unterschiedliche Erfahrungen. Bei einigen funktioniert es reibungslos und es läuft so, wie es sich so viele vorher vorgestellt haben. Andere Mütter erleiden aber Entzündungen an der Brust oder empfinden das Stillen generell als schmerzhaft oder unangenehm. Einige Frauen können zudem nicht genügend Milch geben, was sehr belastend für sie sein kann. Sie machen sich häufig Vorwürfe oder noch viel schlimmer: bekommen von anderen Menschen ungefragt fordernde Kommentare ab, wenn sie sich wegen der Probleme gegen das Stillen entscheiden möchten. Manche Frauen lehnen das Stillen aus persönlichen Gründen auch grundsätzlich ab – und auch das ist in Ordnung.
Viele Frauen müssen sich rechtfertigen
Die sehr persönliche Entscheidung einer Mutter abzustillen oder von Beginn an das Fläschchen zu geben, sollte bei ihr liegen. Schließlich ist es ihr Körper und ihr muss es mit dieser Entscheidung gut gehen. Mütter sind nicht "egoistisch", wenn sie das Stillen gar nicht oder nicht weiter versuchen. Es ist nicht notwendig, sie zu verunsichern, zu beleidigen oder ihnen Schuldgefühle einzureden. Generell müssen sich Mütter aber leider in unserer Gesellschaft oft Dinge anhören, die nicht notwendig sind. Stillen ist für viele Außenstehende ein Muss, aber bitte nicht in der Öffentlichkeit? Da gehört das laut einer Studie nämlich auch wieder nicht hin. Mütter scheinen es den Leuten oft einfach nicht recht machen zu können, egal wie sie sich entscheiden. Aber das sollte auch nicht der Anspruch sein. In unserer Community haben Frauen, die nicht stillen wollten oder konnten, sich ganz ehrlich über ihre Erfahrungen ausgetauscht.
Der gesellschaftliche Druck ist hoch
Freund:innen oder Familienmitglieder, Hebammen und Ärzt:innen, sie plädieren bei Frauen, die sich gegen das Stillen entscheiden wollen, oft dafür, weiterzumachen. Und dieses Thema rückt vermehrt auch in die Öffentlichkeit. So berichtet beispielsweise auch die Influencerin MEL auf dem Instagram-Account "deine_mamagefuehle" von ihren Erfahrungen. Sie habe das Gefühl des Stillens nicht gemocht, erklärt sie ihren Follower:innen. "Es war unangenehm und tat weh", so MEL in einem Video. Trotzdem habe sich die junge Mama wegen des Drucks Anderer zuerst schwer damit getan, abzustillen. Freund:innen und Familie kommentierten unter anderem mit Sprüchen wie: "Es ist aber doch das Beste für dein Kind".
"Ich habe abgestillt und ich habe eine sehr gute Bindung zu meinen Kindern", erklärt sie auf Instagram. Sie habe ihren Kindern gerne die Milch aus der Flasche gegeben, weil es schön gewesen sei und sie die Bindung genossen habe. Genauso die Freiheiten, die sie dadurch hatte. Denn so sei sie nicht mehr die Einzige gewesen, die das Kind sättigen konnte. Das habe ihr geholfen, sich wieder gut zu fühlen. Ihre Kinder seien trotzdem gesund und allergiefrei. "Das war für mich, für uns, die richtige Entscheidung."
Verwendete Quellen: Urbia, instagram.de/deine_mamagefuehle
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